Und das Kind sitzt da in der Vorstellung mit seiner bewundernswerten Eigenschaft des Staunens, seinen unfertigen und unvoreingenommenen Meinungen, einer Weltauffassung, an die wir uns als Erwachsene nur noch bruchstückhaft erinnern können. Einem Verständnis von Abstraktion, von dem sich manch Großer etwas abschauen könnte. Was da an Energien auf die Bühne überschwappt, ist oft um ein Vielfaches stärker als die Reaktionen in „Erwachsenenvorstellungen”. Das macht die Arbeit für Kinder so wertvoll. Und das macht die Verantwortung so groß.

Konnex gibt in seinen Stücken keine Antworten, erklärt weder die Welt noch die Moral. Es wäre vermessen zu glauben, dass das Theater zu den Fragen dieser komplex gewordenen Welt klare Lösungen anbieten kann. TanzTheater kann Möglichkeiten ausloten, ungewohnte Perspektiven skizzieren, emotionelle Räume kreieren, Themen berühren und zu Diskussion und Reflexion verführen. Die Kinder sollen Fragen haben dürfen. Und diese im Anschluss an die Aufführungen mit den KünstlerInnen diskutieren.

»Im Theater geht es nicht ums Verstehen. Es geht darum, ob man was erfährt oder was erlebt. Und hinterher versteht man vielleicht was.«

Heiner Müller

 
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